Trumps Mar-a-Lago: Darum musste der Heliport verschwinden
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Donald Trump verliert seinen Präsidentenluxus
Donald Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago in Florida macht immer wieder Schlagzeilen. Vor Kurzem wurde etwa der Hubschrauberlandeplatz des Ex-Präsidenten auf dem Gelände des Privatklubs abgerissen. Der Heliport war erst vor vier Jahren gebaut worden, doch da Trump nicht länger Präsident der Vereinigten Staaten ist, muss er nun auf einige Annehmlichkeiten verzichten. Lesen Sie hier, was passiert ist...
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Der Abriss
Mit einem Bagger rückte im Februar die Abrissmannschaft im wohlhabenden Palm Beach an und entfernte Trumps Hubschrauberlandeplatz vom Westrasen des Mar-a-Lago. Der Abriss war vom Stadtrat von Palm Beach angeordnet worden, der es Trump nur für die Dauer seiner Präsidentschaft erlaubt hatte, sein Anwesen in Florida direkt anzufliegen. Der Abriss des Heliport kostete etwa 15.000 US-Dollar (12.400 Euro).
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Der Landeplatz des „Marine One“-Helikopters
Der 2017 errichtete Hubschrauberlandeplatz war lediglich für den „Marine One“, den Helikopter mit dem amtierenden Präsidenten an Bord, gedacht. In Palm Beach ist es den Anwohnern normalerweise nicht erlaubt, mit einem Hubschrauber anzureisen. Nur für das Weiße Haus wurde vorübergehend eine Ausnahme gemacht, die für Trump nun aber nicht mehr gilt. Im April und Dezember 2017 soll laut den „Palm Beach Daily News“ aber auch ein Hubschrauber mit dem Trump-Logo vor dem Mar-a-Lago gelandet sein.
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Sichere Anreise für den Präsidenten
Der Hubschrauberlandeplatz im Mar-a-Lago war genehmigt worden, damit der damalige Präsident mit dem „Marine One“ vom Flughafen in Palm Beach sicher zu seinem Luxusanwesen pendeln konnte. Trotzdem entschied sich Trump häufig dafür, das Auto zu nehmen, um sich von seinen Anhängern am Straßenrand begrüßen zu lassen.
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Palm Beach: Eine Trump-Festung?
Trumps eingefleischte Anhänger versammeln sich noch immer in Palm Beach, wenn der abgewählte Präsident sein Luxusanwesen verlässt. Viele bestreiten bis heute seine Wahlniederlage und hoffen, dass Trump 2024 ins Weiße Haus zurückkehrt. Bis dahin wohnt Trump mit seiner Frau Melania und seinem Sohn Barron nun offiziell in seinem Privatklub Mar-a-Lago.
Viele Nachbarn wollen Trump nicht
Als Trump nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus Ende Januar ins Mar-a-Lago zurückkehrte, teilten nicht alle Nachbarn die Freude über den neuen Dauergast. Einige Anwohner wandten sich im Dezember an die Stadt Palm Beach, um den neuen Wohnsitz des Ex-Präsidenten anzufechten. Den Nachbarn zufolge verbiete eine Vereinbarung von 1993 den Klubmitgliedern, einschließlich Trump, mehr als drei Wochen im Jahr im Mar-a-Lago zu wohnen.
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Trumps neuer Wohnsitz ist genehmigt
Der Stadtrat von Palm Beach hat sich inzwischen mit dem Fall befasst und den Wohnsitz des Ex-Präsidenten Berichten zufolge ohne Einwände abgesegnet. Trump, der bereits in der Vergangenheit mehrmals rechtliche Schritte gegen die Stadt eingeleitet hatte, ließ sich so schnell nicht einschüchtern. In der Vereinbarung zwischen der Stadt und Trumps Privatklub von 1993 habe es dem Stadtrat zufolge keine Klauseln gegeben, die gegen Trumps dauerhaften Wohnsitz sprächen.
So sieht Trumps unbekannte 49-Millionen-Dollar-Villa von innen aus
Laufen dem Mar-a-Lago die Mitglieder davon?
Seit Trumps Abwahl als US-Präsident soll die Stimmung in seinem Klub allerdings „traurig“ und düster geworden sein. Mehrere Mitglieder, die entsetzt über Trumps Verhalten nach dem Sturm auf das US-Kapitol waren und das angeblich sehr mittelmäßige Essen im Klub satt hatten, sollen den Klub bereits verlassen haben. Der Autor Laurence Leamer sagte gegenüber dem US-Sender MSNBC, es sei „ein sehr entmutigender Ort“ geworden.
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So sieht Trumps Mar-a-Lago von innen aus
Trumps Luxusanwesen Mar-a-Lago strotzt nur so von Pracht, Protz und Prunk. Es hat eine faszinierende, doch zugleich bisweilen dunkle Hintergrundgeschichte. Blicken wir also einmal hinter die Fassade des Privatklubs...
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Vom Traumhaus zum Leerstand
Viele Jahre bevor Trump das Mar-a-Lago kaufte, gehörte die prächtige Villa der wohlhabenden amerikanischen Kunstsammlerin Marjorie Merriweather Post, die den Bau in den 1920er-Jahren beauftragt hatte. Kurz vor ihrem Tod 1975 vermachte die Milliardärin ihr Traumhaus der Nation als „Weißes Haus für den Winter“. Zu hohe Instandhaltungskosten veranlassten US-Präsident Jimmy Carter 1981 allerdings dazu, die Immobilie der Eigentümerfamilie zurückzugeben. Daraufhin stand das schicke Anwesen für 20 Millionen Dollar zum Verkauf – in einigen Berichten ist von 25 Millionen Dollar die Rede –, nur ein Käufer fand sich zunächst nicht. Der Prunkvilla drohte der Abriss.
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Trump fand Mar-a-Lago durch einen Taxifahrer
Einem Bericht des „City Journal“ zufolge soll Trump bei einer Taxifahrt durch Palm Beach zum ersten Mal vom Mar-a-Lago gehört haben. Angeblich wollte er das Luxusanwesen auf der Stelle haben. Für den Immobilienmogul war es die perfekte Trophäe. Trump soll der Familie Post zunächst 15 Millionen Dollar für das Anwesen angeboten haben.
Trump blieb hart beim Verhandeln
Trumps Angebot wurde abgelehnt, also kämpfte Trump mit harten Bandagen. Für zwei Millionen Dollar kaufte er neben dem Mar-a-Lago ein Grundstück am Meer, auf dem er laut der Zeitung „The Independent“ ein Haus bauen wollte, das den Meerblick vom Mar-a-Lago verdeckt hätte. Das hätte sowohl potenzielle Käufer abgeschreckt als auch den Wert der Luxusimmobilie gemindert.
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Trump bekam die Prachtvilla zum Schnäppchenpreis
Trumps kühne Strategie ging auf. 1985 akzeptierte die Familie Post ein Angebot von nur acht Millionen Dollar für das Anwesen und das gesamte Inventar – ein Bruchteil dessen, was der Bau des Mar-a-Lago gekostet hatte und was die Immobilie heute wert ist. Das Magazin „Forbes“ schätzte den Wert des Luxusanwesens 2018 auf 160 Millionen Dollar (133 Mio. Euro). Damit hatte der Immobilienmagnat das Schnäppchen des Jahres gelandet, wenn nicht des Jahrzehnts.
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Trump beantragte eine Steuervergünstigung für die Sanierung
Als das Trump-Imperium Anfang der 1990er-Jahre in finanzielle Schwierigkeiten geriet, fand Donald Trump einen Weg, mit dem sanierungsbedürftigen Luxusanwesen Geld zu verdienen – indem er daraus einen Privatklub machte. Um die Stadt Palm Beach auf seine Seite zu holen und eine Genehmigung für seinen Plan zu bekommen, versprach Trump laut der „Palm Beach Post“ das Mar-a-Lago zu sanieren. Dadurch konnte er auch eine erhebliche Steuervergünstigung beantragen.
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Jeder, der es sich leisten kann, darf Mitglied werden
Trump stellte seinen Privatklub als offen für jeden dar, der sich die Mitgliedschaft leisten kann – ganz im Gegensatz zu den beiden anderen Privatklubs in Palm Beach, die damals Afroamerikanern, Juden und sexuell anders Denkenden den Beitritt verweigerten. Zwar wurde Trump für seinen integrativen Ansatz gelobt, doch böse Zungen sagten dem Unternehmer Geldgier und Wohlwollen mit den Behörden nach. Die Stadt genehmigte den Klub schließlich.
Trump gab $ 7 Mio. für den vergoldeten Ballsaal aus
Für die Sanierung seiner Luxusimmobilie gab Trump Millionen aus. Er erweiterte das Anwesen unter anderem um zwei Swimmingpools, einen Schönheitssalon und ein Spa. Das meiste Geld floss allerdings in den neuen knapp 2.000 Quadratmeter großen Ballsaal. Trump soll sieben Millionen Dollar (5,8 Mio. Euro) für die Vergoldung des herrschaftlichen Raums ausgegeben haben sowie je 100.000 Dollar (83.000 Euro) für die goldenen Waschbecken in den Badezimmern.
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Das „Baby House“ war Ivanka Trumps Kinderzimmer
Das sogenannte „Baby House“ im Mar-a-Lago erinnert mit seinem rosafarbenen Himmelbett, den künstlichen Rosen aus Gips um den Kamin und den zahlreichen Golddetails an ein „Dornröschen“-Schloss. Es war das Kinderzimmer von Eigentümerin Posts Tochter Dina Merrill, zu deren Schutz die Millionenerbin Eisengitter vor den Fenstern einbauen ließ und Wachen an der Tür abstellte (Auslöser war die Lindbergh-Entführung 1932). Später diente es als Gästezimmer und als Trump das Anwesen kaufte, soll seine Tochter Ivanka hin und weg von dem Mädchentraum in Pink gewesen sein. Heute übernachtet sie allerdings lieber im Banyan Bungalow.
Trump verkaufte einige der Antiquitäten
Trump sanierte die riesige Villa zwar und erweiterte sie von 118 auf 126 Zimmer, doch versteigerte er einige der Antiquitäten des Mar-a-Lago und ersetzte sie durch günstigere Kopien. Unter den Möbelstücken, von denen sich Trump trennte, waren ein mit Juwelen besetzter Marmoresstisch, ein alter spanischer Teppich sowie Truhen von Ludwig XIV. und venezianische Gläser im Wert von 1.000 Dollar pro Stück.
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Michael Jackson verbrachte seine Flitterwochen im Mar-a-Lago
Über die Jahrzehnte hat Trumps Privatklub zahlreiche Prominente begrüßt, darunter Michael Jackson und Lisa Marie Presley, die ihre Flitterwochen im Mar-a-Lago verbrachten. Weitere Stars, die den Klub entweder zum Vergnügen oder für ein Event besuchten, waren Oprah Winfrey, Tiger Woods, Liza Minnelli und Sylvester Stallone.
Céline Dion übernahm Trumps Chefkoch
In seinem Buch „Mar-a-Lago: Inside the Gates of Power at Donald Trump's Presidential Palace“ berichtet Autor Laurence Leamer von einem Zwischenfall zwischen Trump und seinem französischen Chefkoch Bernard Goupy im Jahr 2000. Demnach war Sängerin Céline Dion (rechts neben Trump im Bild, links: Melania Trump und Dions Ehemann René Angélil), die im Klub ihre Babyparty veranstaltete und häufiger zu Gast war, ein großer Fan des Spitzenkochs. Trump allerdings soll eines Tages genug von Goupys Spezialität, Caesar Salad, gehabt haben und feuerte den Koch. Dieser arbeitete daraufhin für Dion weiter, die den Salat in „Trump Salad“ umbenannte.
Der Klub soll gegen Gesundheitsauflagen verstoßen haben
2017 veröffentlichte die Nachrichtenagentur „Associated Press“ eine Recherche, nach der das Mar-a-Lago innerhalb von drei Jahren 78 Mal gegen Gesundheitsauflagen verstoßen haben soll. Gesundheitsinspektoren wiesen demnach auf eine Reihe von Problemen hin, unter anderem, dass Köche ihre Hände nicht gewaschen hätten, auf schmutzige Schneidebretter und Schimmel an der Eismaschine. Der Recherche zufolge sollen auch Fleisch und Meeresfrüchte serviert worden sein, die nicht ordnungsgemäß gekühlt waren.
Trump verdoppelte die Beitrittsgebühr nach seinem Wahlsieg
Nach seiner Wahl zum US-Präsidenten verdoppelte Trump die Beitrittsgebühr zu seinem Privatklub von 100.000 auf 200.000 Dollar (83.000-166.000 Euro), woraufhin Vorwürfe gegen den Mar-a-Lago-Eigentümer laut wurden. Berichten zufolge soll die Gebühr, die nach der Eröffnung des Klubs in den 1990er-Jahren noch bei 50.000 Dollar lag, inzwischen 250.000 Dollar (208.000 Euro) betragen. Mitglieder müssen außerdem einen jährlichen Mitgliedsbeitrag von 14.000 Dollar (11.600 Euro) zahlen und mindestens 2.000 Dollar (1.700 Euro) pro Jahr für Speisen ausgeben.
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Trumps Besuche als Präsident kosteten den Steuerzahler Millionen
Während seiner Präsidentschaft besuchte Trump sein Anwesen in Palm Beach 32 Mal und verbrachte dort insgesamt 142 Tage. Im Mar-a-Lago fanden wichtige Regierungstreffen statt und Politiker aus aller Welt waren zu Gast, darunter Chinas Staatspräsident Xi Jinping und Japans Premierminister Shinzo Abe. Die Reisen des Präsidenten nach Florida waren jedoch nicht billig: Allein vier Aufenthalte kosteten den Steuerzahler 13,6 Millionen Dollar (11,3 Mio. Euro), was 3,4 Millionen Dollar (2,8 Mio. Euro) pro Trip entspricht.
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Nicht alle Klubmitglieder sind Republikaner
Die Zahl der Mitglieder des Mar-a-Lago wird auf fast 500 geschätzt, allerdings handelt es sich dabei nicht nur um Anhänger von Trumps republikanischer Partei. Republikaner stellen jedoch den Großteil der Klubmitglieder, darunter mehrere Trump-Anhänger, die vom Ex-Präsidenten für Botschafterposten vorgeschlagen worden waren. Der linksgerichtete Politiker George Norcross, Mitglied der Demokraten, kündigte seine Mitgliedschaft vor Kurzem.
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In den Gängen spukt es angeblich
In einem Interview für sein Buch „Palm Beach, Mar-a-Lago and the Rise of America's Xanadu“ erwähnte Autor Les Standiford, dass der Geist von Marjorie Merriweather Post angeblich in den Gängen des Mar-a-Lago spukt. Was Post wohl von Trump gehalten hätte, darf jeder selbst für sich entscheiden, allerdings war ihre Tochter kein Trump-Fan. Ihre Enkelin Marjorie Post Dye dagegen lobt Trump für den Erhalt des Anwesens.
Melania Trump ließ kürzlich den Privatflügel renovieren
Der hier von außen gezeigte Privatflügel der Trumps besteht aus dem bereits erwähnten „Versailles-Zimmer“, einem weiteren Schlafzimmer, der „Pine Hall“, dem „Ludwig-XV-Saal“ sowie mehreren Wohn-, Bade- und Arbeitszimmern. Den Umzug der Familie vom Weißen Haus nach Mar-a-Lago bereitete Melania Trump nicht nur mit der Suche nach einer Schule für Sohn Barron und der Einrichtung ihres Arbeitszimmers vor, sondern auch mit der Renovierung und Erweiterung der Privaträume. Dabei soll sich die ehemalige First Lady für viel dunkles Holz und weißen Marmor entschieden haben.
So wohnt Trump jetzt in Mar-a-Lago
CJ Walker / Mar-a-Lago Club
Trump soll die Renovierung gehasst haben
Bei der Renovierung arbeitete Melania Trump mit ihrer Lieblings-Innenarchitektin Tham Kannalikham zusammen, verließ sich für die Einrichtung einiger Räume aber ganz auf ihren eigenen Geschmack. Laut einem CNN-Bericht soll Donald Trump an die Decke gegangen sein, als er das Resultat zum ersten Mal sah. Angeblich ordnete er sofort an, das dunkle Holz und den Marmor zu entfernen. So sah das Schlafzimmer in den 1990er-Jahren aus.
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