Titanic-Untergang: Das Unglücksschiff in spektakulären Bildern
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Die legendäre RMS Titanic in Bildern
Als die RMS Titanic am 10. April 1912 das englische Southampton in Richtung New York verließ, war sie das größte Schiff der Welt und galt noch dazu als unsinkbar. Doch als der Ozeandampfer in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1912 einen Eisberg im Nordatlantik rammte, ereignete sich eine der größten Schiffskatastrophen aller Zeiten mit mehr als 1.500 Toten. Die Geschichte der Titanic fasziniert die Welt auch mehr als 100 Jahre nach dem Unglück noch, war das Schiff doch ein Symbol für Reichtum, Extravaganz und technischen Fortschritt. Kommen Sie mit uns an Bord und erleben Sie die Pracht des wohl bekanntesten Schiffes der Welt in spektakulären Bildern...
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Wie eine Legende entstand
Die Titanic wurde im goldenen Zeitalter der Seefahrt, Anfang des 20. Jahrhunderts, gebaut. Damals wollten immer mehr Europäer in die Neue Welt reisen, wodurch die Konkurrenz auf den Schiffsrouten zwischen Europa und New York zunahm. Die ersten Pläne für den Bau der Titanic (und ihrer nahezu identischen Schwesterschiffe Olympic und Britannic) stellte die Reederei White Star Line 1907 vor. Andere Reedereien, darunter das heutige Kreuzfahrtunternehmen Cunard, hatten bereits große Passagierschiffe wie die RMS Lusitania und die RMS Mauretania entwickelt, die die Titanic jedoch übertrumpfen sollte.
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Der Bau der Titanic
Der Bau der Titanic auf der Harland & Wolff-Werft im nordirischen Belfast begann 1909 und dauerte vier Jahre. Zu der Zeit waren die Kosten hoch: rund 7,4 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert 192 Millionen US-Dollar (161 Mio. Euro) entspricht. Von Anfang an war das Schiff als unsinkbar konzipiert: 16 Schotten, die wasserdicht verschlossen werden konnten, sollten ein Volllaufen des Schiffes im Ernstfall verhindern. Damit galt die Titanic als eines der sichersten Schiffe überhaupt.
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Der Bau der Titanic
Doch der Bau der Titanic hatte nicht nur finanziell einen hohen Preis. Zwischen dem Verlegen des Kiels und dem Stapellauf des Schiffes wurden acht Arbeiter getötet, 246 weitere verletzten sich während des Baus. Der 26.000 Tonnen schwere Rumpf der Titanic war am 31. Mai 1911 fertiggestellt, die Schiffsschrauben kamen später hinzu.
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Ein Wunder der Technik läuft aus
Trotz mehrerer Rückschläge brach die RMS Titanic am 10. April 1912 zu ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York auf. Bevor es über den Atlantik ging, nahm das neue Wunder der Technik in zwei weiteren Häfen Passagiere auf, zunächst in Cherbourg in Nordfrankreich und danach in Queenstown (heute Cobh) in Irland.
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Der unheilvolle Start der Unglücksfahrt
Allerdings kam es schon beim Auslaufen der Titanic beinahe zu einem Drama. Als das Schiff von seinem Liegeplatz in Southampton ablegte, kollidierte es fast mit einem anderen Schiff. Die New York (rechts im Bild) lag ganz in der Nähe vor Anker, doch als die Titanic an dem kleineren Schiff vorbei fuhr, rissen dessen Haltetaue und sein Heck kam der Titanic gefährlich nahe. Nur weil die Besatzung der Titanic schnell eingriff und die New York mit einem Propellerstoß zur Seite schob, konnte eine Kollision verhindert werden. Ein Start, der nichts Gutes verheißen sollte.
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Aufbruch in die Tragödie
Da der Liegeplatz im irischen Queenstown nicht lang genug für die Titanic war, ging das Schiff außerhalb des Hafens vor Anker und die Passagiere wurden mit kleinen Booten an Bord gebracht. Zum Glück war das Wetter zu dem Zeitpunkt gut. Bei strahlendem Sonnenschein verließ das Schiff Irland kurz nach Mittag des 11. April 1912 und fuhr seinem Schicksal entgegen. Dieses Bild ist eines der letzten, die von der Titanic von Land aufgenommen wurden.
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Erste Klasse: die große Treppe
Die RMS Titanic war damals nicht nur das größte Schiff der Welt, auch ihre Ausstattung war spektakulär für die Zeit. Passagiere müssen von der Einrichtung der Räume an Bord fasziniert gewesen sein. Die große Treppe in der ersten Klasse (im Bild) zählte zu den prächtigsten auf See. Sie war mit Eichenholz vertäfelt und hatte ein Kuppeldach aus Glas und Schmiedeeisen.
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Erste Klasse: der Speisesaal
Der 30 Meter lange Speisesaal in der ersten Klasse befand sich auf dem D-Deck zwischen dem zweiten und dritten Schornstein, einem zentralen Teil des Schiffes. Der großzügige Raum hatte schicke Bleifenster und Sitzecken im jakobinischen Stil. Erste-Klasse-Passagieren wurde jeden Abend eine große Auswahl an Speisen und erlesenen Weinen angeboten. (Im Bild ist der Speisesaal des baugleichen Schwesterschiffs RMS Olympic zu sehen.)
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Erste Klasse: das À-la-carte-Restaurant
Gegen einen Aufpreis konnten Erste-Klasse-Passagiere auch im intimen À-la-carte-Restaurant von Chefkoch Luigi Gatti speisen, das mit dem Luxushotel Ritz verglichen wurde. Gatti war aus dem gehobenen Oddenino Imperial Restaurant in der Londoner Regent Street abgeworben worden, um den wohlhabenden Passagieren der Titanic kulinarischen Luxus zu bieten. Der elegante Raum war vollständig mit französischem Nussbaumholz verkleidet und hatte große Panoramafenster. An den Tischen, die mit teuren Kristalllampen beleuchtet wurden, konnten Gäste jederzeit zwischen 8 und 23 Uhr Platz nehmen.
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Erste Klasse: das Verandacafé
Für Passagiere der ersten Klasse hörte der Luxus damit aber noch nicht auf. Das Verandacafé war mit schicken Korbmöbeln und Kletterpflanzen eingerichtet und große Rundbogenfenster boten eine erstklassige Aussicht aufs Meer. Einen herrlichen Meerblick hatten Passagiere auch aus dem Café Parisien. In der Nacht, als die Titanic unterging, standen Austern, Foie Gras und Schokoladen-Eclairs auf der Speisekarte.
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Erste Klasse: der Gymnastikraum
Erste-Klasse-Passagiere auf der Titanic konnten nicht nur luxuriös speisen, auch für Fitness und Wohlbefinden war gesorgt. Im Gymnastikraum konnten die Gäste die Kalorien an diesen damals hochmodernen Geräten wieder abtrainieren (das Bild wurde nachträglich eingefärbt). Es gab ein Rudergerät, Radtrainer und ein elektrisches Pferd. Unter Deck stand den Passagieren zudem eine Squashanlage zur Verfügung.
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Erste Klasse: das Türkische Bad
Das Türkische Bad war für die damalige Zeit der Höhepunkt des Luxus. Erste-Klasse-Passagiere konnten die orientalisch anmutende Suite zum Preis von einem Dollar pro Tag besuchen. Darin befanden sich unter anderem ein Dampfbad, unterschiedlich temperierte Räume und als neueste Erfindung mehrere elektrische Betten, die den Körper mit Lampen wärmten.
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Erste Klasse: das Schwimmbecken
Neben dem Türkischen Bad auf dem mittleren Deck befand sich das große Schwimmbecken, das den Erste-Klasse-Passagieren vorbehalten war. Beeindruckend für die damalige Zeit war zum einen die Größe des Beckens (9 x 4 m), zum anderen war das Salzwasser, das über einen Tank aus dem Meer in den Pool gepumpt wurde, beheizt. Damen konnten das Becken zwischen 10 und 13 Uhr nutzen, Herren von 14 bis 18 Uhr.
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Erste Klasse: der Rauchersalon
Der Rauchersalon auf der RMS Olympic (im Bild) war dem auf der Titanic sehr ähnlich. Während sich die Damen nach dem Abendessen in das Schreib- und Lesezimmer zurückzogen, gingen die Herren in den Rauchersalon, um Karten zu spielen und Scotch zu trinken. Damen war der Zutritt nicht gestattet.
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Erste Klasse: das Schreib- und Lesezimmer
Im gemütlichen Schreib- und Lesezimmer verbrachten die Damen aus der ersten Klasse nach dem Essen den Abend. Zum Schreiben von Briefen an die Lieben zu Hause stellte die Reederei Papier zur Verfügung. Bücher konnten im Nebenraum ausgeliehen werden.
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Erste Klasse: die Luxuskabinen
Die teuersten Kabinen an Bord der Titanic waren die vier Suiten auf dem B-Deck. Jede Kabine hatte ein Wohnzimmer, zwei Schlafzimmer, zwei Ankleidezimmer und ein eigenes Bad mit Toilette. Die Luxussuiten waren mit der neuesten Technik ausgestattet, wie zum Beispiel Telefon und Heizung.
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Erste Klasse: die Luxuskabinen
Zwei der Luxussuiten wurden von J. Bruce Ismay belegt, dem Direktor der Reederei White Star Line (später mehr zu seiner Person). In der hier abgebildeten Suite B-58 übernachtete die Familie Baxter aus dem kanadischen Montréal, die im französischen Cherbourg an Bord ging. Frau Baxter war Witwe und reiste mit ihrer Tochter Mary Hélène und ihrem Sohn Quigg, die mit der Titanic untergingen.
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Erste Klasse: die Luxuskabinen
Die Passagiere, die in einer der vier Luxuskabinen wohnten, hatten Zugang zu einem von zwei privaten Promenadendecks. Diese waren 15 Meter lang, geschlossen und im englischen Tudor-Stil mit freiliegenden Holzbalken gestaltet. Sie befanden sich zu beiden Seiten der Titanic und boten einen exklusiven Ausblick.
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Erste Klasse: die Kabinen
Die Erste-Klasse-Kabinen waren nicht alle gleich eingerichtet, sondern individuell etwa im Queen-Anne- oder Ludwig-XV-Stil gestaltet. Allerdings war nicht jede Kabine in der ersten Klasse so luxuriös, wie man vielleicht denken mag. Hier abgebildet ist die Kabine B-21, in der ein Einzelbett neben einem Waschbecken, einem Sessel und einem Kosmetiktisch stand. Einige Erste-Klasse-Kabinen teilten sich ein Gemeinschaftsbad.
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Erste Klasse: die superreichen Passagiere
Der Luxus und die Symbolik der Titanic zogen einige der reichsten und berühmtesten Geschäftsleute, Politiker und Prominenten der Zeit an. John Jacob Astor IV., der angeblich der reichste Mann in Amerika und Eigentümer des Hotels Astoria in New York war, reiste in der ersten Klasse auf der Titanic. Sein Vermögen betrug damals 87 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert 2,26 Milliarden US-Dollar (1,9 Mrd. Euro) wären. Astor kam beim Untergang der Titanic ums Leben, seine Frau Madeline aber, die damals im fünften Monat schwanger war, überlebte.
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Erste Klasse: die superreichen Passagiere
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Zweite Klasse: die Kabinen
Passagiere der zweiten Klasse bekamen auf der Titanic eine Ausstattung geboten, die der ersten Klasse auf anderen Schiffen entsprach. Die meisten Kabinen hatten Etagenbetten mit einem Waschtisch daneben. Diese Aufnahme zeigt eine Kabine der RMS Olympic, die wie eine Zweite-Klasse-Kabine auf der Titanic eingerichtet war. Für die damalige Zeit waren die Kabinen äußerst komfortabel, zumal sie oft auch über einen Schreibtisch oder ein kleines Sofa verfügten.
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Zweite Klasse: die Aufzüge
Passagiere der ersten und der zweiten Klasse hatten Zugang zu mehreren Aufzügen, die wie diese auf der RMS Olympic aussahen. Zwar waren die Aufzüge der zweiten Klasse nicht so extravagant wie die der ersten Klasse, in denen es zum Teil Sofapolster zum Zurücklehnen gab. Doch ersparten sie den Passagieren den mühsamen Treppengang von Deck zu Deck.
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Zweite Klasse: der Luxusrundgang
Bevor die Titanic in See stach, durften die Gäste der zweiten Klasse die Erste-Klasse-Räume des Schiffs besichtigen. Rechts im Bild ist der Zweite-Klasse-Passagier Lawrence Beesley, ein Lehrer für Naturwissenschaften aus London, zu sehen, der vom Gymnastikraum beeindruckt war. Wer mit einem Ticket der zweiten Klasse reiste, konnte den Luxus allerdings nicht während der Fahrt genießen.
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Zweite Klasse: das Promenadendeck
Passagiere der zweiten Klasse hatten Zugang zu drei Promenadendecks, auf denen sie entspannen oder spazieren gehen konnten. Für drei Schilling oder einen Dollar konnte man einen Liegestuhl für die gesamte Überfahrt mieten.
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Dritte Klasse: die Kabinen
Im Vergleich zu anderen Schiffen war die Reise in der dritten Klasse, damals das „Zwischendeck“ genannt, vergleichsweise angenehm. Die Passagiere auf den unteren Decks schliefen in Kabinen mit vier bis sechs Betten, die entweder an Familien oder gleichgeschlechtliche Passagiere vergeben wurden. Alleinstehende Männer wurden im Bug und Frauen im Heck des Schiffes untergebracht. Dieses Bild zeigt eine nachgebildete Kabine mit vier Betten. Obwohl es ausreichend Toiletten für Dritte-Klasse-Passagiere gab, standen ihnen nur zwei Bäder zur Verfügung, eines für Männer und eines für Frauen.
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Dritte Klasse: der Speisesaal
Der Speisesaal hatte weiß glasierte Wände, gegessen wurde an großen Gemeinschaftstischen. Die Passagiere der dritten Klasse konnten nicht zwischen mehreren Speisen wählen, bekamen aber jeden Tag frisch gebackenes Brot und frisches Obst. Im Vergleich zu anderen Reedereien, die Dritte-Klasse-Passagiere häufig zur Selbstversorgung aufforderten, war das ein großer Luxus. (Im Bild ist der Speisesaal auf der baugleichen Olympic zu sehen.)
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Dritte Klasse: der Rauchersalon
Die Gemeinschaftsräume der dritten Klasse waren einfach, aber elegant gestaltet. So war der Rauchersalon zum Beispiel mit Holzbänken, Stühlen und gemusterten Fliesen eingerichtet. Dieses Bild wurde vermutlich auf der Olympic aufgenommen.
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„Eisberg direkt voraus!“
Allerdings fand die luxuriöse Reise ein tragisches Ende, als die Titanic am 14. April 1912 um 23.40 Uhr Ortszeit einen Eisberg im Nordatlantik rammte. Als Ausguck war Matrose Frederick Fleet einer der ersten, der den Eisberg entdeckte und mit den Worten „Eisberg direkt voraus!“ Alarm schlug. Ein Fernglas hatte Fleet bei seiner Wache im Krähennest der Titanic nicht. Dieses war zum Zeitpunkt der Kollision weggeschlossen gewesen.
Mehr: Hier wohnte der „reichste Mann der Welt“, der mit der Titanic unterging
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Die Kollision mit dem Eisberg
Nach der Kollision mit dem Eisberg orderte Kapitän E. J. Smith an, die 16 wasserdichten Schotten unter Deck zu schließen. Mit vier vollgelaufenen Schotten hätte sich die Titanic über Wasser halten können. Doch der Eisberg hatte ein Loch über 30 Meter Länge in den Stahl des Schiffes geschlitzt und so füllten sich sechs der Schotten mit Wasser, darunter einer der Kesselräume. Die Wände der Schotten waren nicht hoch genug, um ein Überlaufen in den nächsten Abschnitt zu verhindern. In weniger als drei Stunden nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg ging die Titanic unter.
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Zu den Rettungsbooten
An Bord der Titanic gab es nur 20 Rettungsboote, genug für lediglich rund 1.700 der über 2.200 Passagiere und Besatzungsmitglieder an Bord. Frauen und Kindern wurden zuerst evakuiert, ein Großteil davon allerdings aus der ersten Klasse.
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Ein Held
Der Erste Offizier William Murdoch befand sich zum Zeitpunkt der Kollision der Titanic mit dem Eisberg auf der Brücke und hatte später in der Unglücksnacht die Aufgabe, die Rettungsboote auf der Steuerbordseite zu beladen. Erst vor kurzem wurde im Rahmen der Titanic-Ausstellung in London die Vermutung geäußert, dass mehr Passagiere auf der Steuerbordseite es in die Rettungsboote schafften, weil Murdoch diese sehr geordnet absenkte und auch Männer an Bord ließ. Vielleicht war er sich auch des Ernstes der Lage bewusst, da er den Zusammenstoß gesehen hatte. Murdoch ging mit dem Schiff unter.
Der Untergang
Die Menschen in den Rettungsbooten mussten den schrecklichen Untergang der Titanic mit ansehen. Als der überflutete Bug des Schiffes immer weiter unter Wasser gezogen wurde, hob sich das Heck in die Höhe. Unter der extremen Last brach die Titanic daraufhin zwischen dem dritten und vierten Schornstein auseinander. Das Heck kippte zunächst zurück, richtete sich dann aber kerzengerade auf, bevor es schließlich versank.
Die Rettung durch die Carpathia
Vor ihrem Untergang hatte die Titanic mehrere Notsignale abgesetzt, die unter anderem von der RMS Carpathia empfangen wurden. Der Dampfer erreichte die Unglücksstelle allerdings erst rund zwei Stunden nach dem Untergang gegen 4 Uhr morgens. Die Überlebenden der Titanic aus den Rettungsbooten an Bord zu bringen und nach weiteren Überlebenden im eiskalten Atlantik zu suchen, dauerte weitere vier Stunden. Sechs Jahre nach dem Titanic-Untergang, im Juli 1918, traf auch die Carpathia ihr Schicksal. Im Ersten Weltkrieg wurde das britische Schiff von einem deutschen U-Boot abgeschossen.
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Die Rettung durch die Carpathia
Von den 20 Rettungsbooten der Titanic waren vier klappbare Engelhardt-Rettungsboote. Diese hatten einen hölzernen Boden und Seitenwände aus Segeltuch, waren aber weniger robust und ließen sich schwerer zu Wasser lassen. Das Faltboot D war das letzte, das von der Backbordseite herabgelassen wurde. Hier ist zu sehen, wie es sich überflutet mit eiskaltem Meerwasser im Morgengrauen der Carpathia nähert.
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Die Überlebenden auf der Carpathia
Da die Passagier- und Besatzungslisten der Titanic fehlerhaft waren, weiß niemand genau, wie viele Menschen in der Nacht des Untergangs starben. Einige Besatzungsmitglieder waren überhaupt nicht verzeichnet, zum Beispiel ein kurzfristiger Ersatz für einen Heizer, der nicht zur Abfahrt erschienen war. Einer US-Untersuchung zufolge kamen 1.517 Menschen ums Leben, eine britische Studie zählte 1.503 Tote. Die meisten Toten gab es unter der Crew: Von 900 Besatzungsmitgliedern kehrten nur 124 nach Hause zurück. Insgesamt gab es nur 706 Überlebende.
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Der Eisberg, der die Titanic sinken ließ?
Dieses Bild, das von der Carpathia aus aufgenommen wurde, zeigt vermutlich den verhängnisvollen Eisberg, der die Titanic untergehen ließ. Die Titanic war durch ein Gebiet mit großen Eisbergen wie diesem gefahren, vor denen mehrere Schiffe in der Nacht gewarnt hatten.
Alle in Sicherheit?
Mehrere Zeitungen berichteten zunächst, dass die Titanic in Sicherheit und alle Passagiere am Leben seien. Die britische „Times“ schrieb damals, die Titanic werde von der RMS Virginian nach Halifax in Kanada geschleppt, wo sie am Dienstag, den 16. April 1912, erwartet werde. Eine Fehlinformation, wie sich herausstellte. Die schreckliche Wahrheit erreichte die Öffentlichkeit erst rund 48 Stunden nach dem Zusammenstoß der Titanic mit dem Eisberg.
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Die Bergungsschiffe
Vier Schiffe, darunter die SS Mackay-Bennett (im Bild), wurden am 17. April von Halifax aus auf eine Bergungsmission geschickt. Sie fischten sowohl die Toten als auch einige Wrackteile und Einrichtungsgegenstände wie Liegestühle aus dem Wasser. Mehr als 100 Opfer sind auf dem Friedhof von Fairview in Halifax begraben. Das Marifuse Museum of the Atlantic beherbergt eine Ausstellung, die sich mit der Rolle der kanadischen Stadt in der Zeit nach der Schiffskatastrophe befasst.
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Was wurde aus der Besatzung?
Viele der Überlebenden litten infolge des Untergangs jahrelang unter psychischen Problemen. Der Ausguck Frederick Fleet nahm sich im Januar 1965, zwei Wochen nach dem Tod seiner Frau, das Leben. Er starb in so verarmten Verhältnissen, dass er anonym begraben wurde.
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Kapitän E. J. Smith
Edward John Smith (rechts im Bild) war einer der erfahrensten Kapitäne der White Star Line und hatte zum Zeitpunkt der Katastrophe über 40 Jahre auf See gedient. Die Berichte über den Tod des Kapitäns waren gemischt, doch gehen Experten davon aus, dass sich Smith weigerte, die Titanic vor seinen Passagieren zu verlassen. Er ging mit dem Schiff unter. Dieses Bild wurde vom irischen Pater Francis Browne aufgenommen, einem Passagier der Titanic, der von seinem Onkel ein Erste-Klasse-Ticket von Southampton nach Queenstown geschenkt bekommen hatte. Von ihm stammen viele der letzten Fotos von Passagieren, Besatzungsmitgliedern und Einrichtung der Titanic, die existieren, weil Browne das Schiff vor der Atlantiküberfahrt verließ.
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„Einer der größten Feiglinge aller Zeiten“
Der Direktor der White Star Line, J. Bruce Ismay, wurde von der Presse aufs Äußerste kritisiert, weil er „selbstsüchtig“ in ein Rettungsboot gestiegen war. Das kostete ihn seinen Ruf und er wurde als einer der „größten Feiglinge aller Zeiten“ bezeichnet. 1913 verließ Ismay die Reederei und verschwand weitestgehend aus der Öffentlichkeit. Er unterstützte jedoch mehrere Wohltätigkeitsorganisationen für Seefahrer. Ismay starb 1937.
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Die Ermittlungen
Der Untergang der Titanic führte auf beiden Seiten des Atlantiks zu Ermittlungen. Die US-amerikanische Untersuchung ergab, dass es keine Rettungsbootübungen gegeben hatte, was bedeutete, dass das Absenken der Boote nicht geprobt worden war und völlig planlos ablief. Doch führten die beiden Untersuchungen zu einer wichtigen Änderung der Vorschriften: Schiffe müssen seitdem für jeden Passagier einen Platz in einem Rettungsboot bereithalten, was die Sicherheit auf See für immer veränderte.
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Die Titanic heben?
Die Geschichte der Titanic endet jedoch nicht mit ihrem Untergang. Das Unglücksschiff war Gegenstand zahlreicher Filme, darunter „Die letzte Nacht der Titanic“ von 1958 und „Titanic“ von 1997. Der Film „Hebt die Titanic“ von 1980, der auf dem gleichnamigen Bestseller von Clive Cussler basiert, zählt zu den kuriosesten. Das Timing war äußerst unglücklich, da der Film entstand, noch bevor das Wrack gefunden wurde. Er zeigt (Spoiler-Alarm), wie die Titanic in einem Stück vom Meeresgrund gehoben wird – was in der Realität nicht möglich ist, da sie zerbrach. Der Film war ein teurer Flop: Das Modell der Titanic, ein großer Wassertank, und die Spezialeffekte kosteten Millionen von Dollar, die an den Kinokassen nicht wieder hereingeholt wurden.
Die Suche nach dem Wrack
Der Gedanke, das Wrack zu finden, kam erstmals 1914 auf. Doch erst im Juli 1986 entdeckte der Unterwasserarchäologe Robert Ballard (Bildmitte mit den Überlebenden Eva Hart und Bertram Dean) die Überreste des Schiffes am Meeresgrund. Ballard und sein Team hatten amerikanische U-Boote auf einer Geheimmission im Kalten Krieg fotografiert und durften nach dessen Abschluss nach der Titanic suchen.
Schätze vom Meeresgrund
Seit der Entdeckung des Wracks wurden zahlreiche Forschungsexpeditionen zur Titanic durchgeführt, bei denen rund 6.000 Artefakte geborgen wurden. Für seinen Film „Titanic“ (1997) besuchte Hollywood-Regisseur James Cameron die Untergangsstelle 1995 zwölf Mal. Im August 2019 ergab ein Tiefseetauchgang, dass sich das Wrack allmählich zersetzt. In einer Vereinbarung wurde der Zugang zum Wrack und das Entfernen von Artefakten zuletzt begrenzt, um die Überreste der Titanic so lange wie möglich zu erhalten.
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Das vergessene Schwesterschiff der Titanic
Aber es ist möglich, die Magie der Titanic heute hautnah zu erleben. Das in Vergessenheit geratene kleine Schwesterschiff der Titanic, die SS Nomadic, wurde vor der Unglücksfahrt im französischen Cherbourg eingesetzt, um Passagiere und Gepäck zu befördern. Jetzt wurde das Beiboot restauriert und kann im Hamilton Dock des Titanic-Museums im nordirischen Belfast besichtigt werden. Die Nomadic wurde von denselben Architekten wie die Titanic entworfen und gebaut. Sie ist das letzte noch verbliebene Schiff der White Star Line.
Mehr: Das vergessene Titanic-Schwesterschiff – und sein überraschendes Ende
The White Swan Hotel/Facebook
Die baugleiche Einrichtung
Wer nicht bis zum Meeresgrund tauchen kann, hat die Möglichkeit viele der Möbel und Einrichtungsgegenstände des Schwesterschiffs RMS Olympic zu sehen. Diese waren mit denen auf der Titanic baugleich und wurden nach der Verschrottung der Olympic verkauft. Sie schmücken heute das White Swan Hotel im englischen Alnwick. Echte Titanic-Fans können sich in der Olympic Suite des Hotels sogar trauen lassen.
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Sticht die Titanic wieder in See?
Die Titanic II
Im April 2012 gab der australische Milliardär Clive Palmer bekannt, die Titanic II bauen zu wollen – eine nahezu maßstabsgetreue Kopie, deren Baukosten auf 500 Millionen US-Dollar (420 Mio. Euro) geschätzt werden. Einen Termin für den Stapellauf gibt es für beide Projekte noch nicht, die zwei Schiffe befinden sich aber im Bau.
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