Wenn Geld keine Rolle spielt, sind schnell mal ein paar Milliarden in Luxus-Immobilien wie herrschaftliche Anwesen, supersichere Bunkeranlagen oder gleich ganze Inseln investiert. Das zeigt sich zumindest bei den wohlhabendsten Menschen der Welt.
Von Jeff Bezos und Mark Zuckerberg bis Elon Musk und Bernard Arnault: So exklusiv wohnen die Reichsten der Reichen ...
(Sofern nicht anders angegeben, wurden US-Dollar-Beträge in Euro umgerechnet.)
Adaptiert von Barbara Geier
Dem Facebook-Mitbegründer Mark Zuckerberg wird aktuell ein Vermögen von rund 155 Milliarden Euro zugeschrieben. Zuckerberg gründete Facebook, das heute zur Muttergesellschaft Meta gehört, 2004 im Alter von nur 19 Jahren, als er noch Student an der Harvard-Universität war. Heute gilt der Amerikaner als einer der erfolgreichsten Unternehmer aller Zeiten – und sein Immobilienportfolio kann sich sehen lassen.
Zuckerberg lebt mit seiner Frau Priscilla Chan und seinen drei Kindern in einem 522 Quadratmeter großen Haus mit fünf Schlafzimmern und fünf Bädern im kalifornischen Palo Alto. Der Tech-Mogul kaufte das Haus 2011 ein Jahr vor seiner Heirat für sieben Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet rund 8,9 Millionen Euro entspricht.
In den Folgejahren kaufte das Paar noch vier benachbarte Häuser dazu und hat nun ein Mega-Anwesen (Bild) im Wert von rund 32,8 Millionen Euro.
Die hier zu sehende Küche wirkt einigermaßen konventionell eingerichtet. Bei den Zuckerbergs zu Hause gibt es aber auch ungewöhnliche Dinge wie eine „Facebook-Kanone“, aus der die grauen T-Shirts abgeschossen werden können, die der Facebook-Mitbegründer aus Prinzip trägt, und einen KI-Assistent mit der Stimme des Schauspielers Morgan Freeman. Diesen hat Zuckerberg selbst „gebastelt“ und in einem vor einigen Jahren auf Facebook veröffentlichten Video vorgeführt.
Auf dem Gelände gibt es zudem unter anderem einen Salzwasserpool, Wellness-Räumlichkeiten, einen Grillbereich und einen Pavillon für Spiel und Spaß.
Neben seinem Hauptwohnsitz in Palo Alto gehören Zuckerberg neun weitere Immobilien in San Francisco, am Lake Tahoe und auf Hawaii. Letzterer Standort scheint es ihm besonders angetan zu haben, denn auf der Insel Kauai besitzt er derzeit 567 Hektar Land inklusive langer Strandabschnitte und eine Plantage. Insgesamt hat er dafür rund 181 Millionen Euro hingelegt.
Im Dezember 2023 veröffentlichte das US-amerikanische Tech-Lifestyle-Magazin „Wired“ einen Bericht, laut dem Zuckerberg sich das ultimative Milliardärsanwesen auf der Insel baut. Alle Beteiligten – von Handwerkern bis Sicherheitspersonal – sind zum Stillschweigen verpflichtet und mussten dafür Geheimhaltungsvereinbarungen unterzeichnen. Allein die Baukosten für das Projekt werden auf 90,6 Millionen Euro geschätzt.
Die Pläne für das als Koolau Ranch bekannte Anwesen sollen zwei Haupthäuser mit einer Gesamtwohnfläche von 5.295 Quadratmetern vorsehen. In den Gebäuden werden mindestens 30 Schlafzimmer mit genauso vielen Bädern sowie Büros, Konferenzräume und eine professionelle Catering-Küche Platz finden. In einem separaten Wellness-Komplex sollen Swimmingpools, eine Sauna, ein Whirlpool, ein Fitnessstudio und ein Tennisplatz untergebracht sein.
Den Informationen zufolge, die dem „Wired“-Team vorlagen, werden auf dem Grundstück zudem elf runde Baumhäuser errichtet, die durch Seilbrücken miteinander verbunden sind. Am ungewöhnlichsten ist jedoch ein 465 Quadratmeter großer Bunker mit Wohnraum und Fluchtluke, der die beiden Haupthäuser über einen unterirdischen Tunnel verbindet.
Laut dem Wirtschaftsmagazin „Forbes“ beträgt das derzeitige Vermögen von Amazon-Gründer Jeff Bezos knapp 170 Milliarden Euro. Auf der Liste der weltweit reichsten Menschen konkurriert er damit regelmäßig mit dem Louis-Vuitton-Besitzer Bernard Arnault und Tesla-CEO Elon Musk um Platz eins.
Abgesehen von seinen über die ganze Welt verstreuten Geschäftsimmobilien besitzt Bezos natürlich auch exklusive Privatimmobilien. Sehen wir uns einige der teuersten einmal an …
In der begehrten Prominenten-Enklave Beverly Hills besitzt der Amazon-Gründer allein vier Häuser, die eine ganze „Bezos-Anlage“ bilden. Sein erstes Anwesen, eine 1.104 Quadratmeter große Villa mit sieben Schlafzimmern und sieben Bädern, erwarb er 2007 für 24,5 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 33,7 Millionen Euro entspricht.
2017 folgte eine direkt daneben liegende moderne Villa mit vier Schlafzimmern für 11,7 Millionen Euro. Drei Jahre später kaufte Bezos dann zwei weitere benachbarte Häuser in Beverly Hills. Für das größere der beiden Anwesen (Bild) bezahlte er fast 150 Millionen Euro.
In seinem Heimatbundesstaat Washington besitzt Bezos auf 2,1 Hektar Land in der kleinen Stadt Medina zwei Häuser in Seelage. 1998 gab er dafür zehn Millionen US-Dollar aus, was heute inflationsbereinigt 17,5 Millionen Euro wären. Das kleinere der Anwesen hat sechs Schlafzimmer, das größere umfasst eine Wohnfläche von 1.914 Quadratmetern.
Diese beiden Villen waren aber anscheinend nicht genug, denn 2005 sicherte sich der Milliardär auch noch das Nachbarhaus, das damals für 53 Millionen US-Dollar auf dem Markt war, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 77,3 Millionen Euro entspricht.
Im Jahr 2010 wurde das Haupthaus umfassend renoviert und mit einem der anderen Anwesen zu einem Herrenhaus im Tudor-Stil mit sechs Schlafzimmern und neun Bädern zusammengelegt. Laut Medienberichten ließ sich Bezos diesen Umbau 28 Millionen US-Dollar oder heute umgerechnet 36,6 Millionen Euro kosten. Zu der Anlage gehören auch ein Innen- und Außenpool, ein Gästehaus sowie zwei Anlegestellen mit Bootshaus am Lake Washington.
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Immobilien in New York gehören für einen mehrfachen Milliardär natürlich dazu. 1999 kaufte Bezos für 7,7 Millionen US-Dollar gleich drei Apartments im Art Deco Century Tower in Manhattan, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 13,2 Millionen Euro entspricht.
2019 erweiterte er seinen New Yorker Immobilienbesitz um drei Apartments in einem schicken Gebäude an der Fifth Avenue mit Blick auf den Madison Square Park. Kostenpunkt: 72,4 Millionen Euro, was eine der teuersten Immobilientransaktionen in der Stadt in dem Jahr war. Im Laufe der nächsten zwei Jahre kamen zwei weitere Wohnungen im selben Gebäude für jeweils 14,5 und 20,8 Millionen Euro hinzu. Damit besitzt Bezos im Big Apple fünf Immobilien.
Die Apartments haben insgesamt mehr als 1.858 Quadratmeter Wohnfläche. In einem davon – dem 929 Quadratmeter großen Penthouse – gibt es einen großen Ballsaal, zwölf Schlafzimmer und diverse Terrassen.
Ebenfalls an der Ostküste gehört Bezos zudem ein ehemaliges Textilmuseum in der US-Hauptstadt Washington, das in ein 2.508 Quadratmeter großes Anwesen umgebaut wurde. Dafür legte er 2012 23 Millionen US-Dollar hin, was inflationsbereinigt heute 28,5 Millionen Euro wären.
Nach der Scheidung von seiner langjährigen Ehefrau MacKenzie Scott im Jahr 2019 verlobte sich Bezos im Mai 2023 mit Lauren Sanchez, die in den USA durch ihre Arbeit im Fernsehen und als Unternehmerin bekannt ist. Als seinen festen Wohnsitz wählte das Paar Florida, wo Bezos 2023 zwei große Immobilien auf der exklusiven Prominenten-Enklave Indian Creek Island kaufte:
Eine Villa im italienischen Stil mit drei Schlafzimmern kostete ihn 61,5 Millionen Euro und in das Nachbaranwesen mit sieben Schlafzimmern (Bild) investierte er sogar 71,5 Millionen Euro.
Gehts noch teurer? Unbedingt: Im April 2024 legte sich Bezos eine dritte Villa auf der Reichen-Insel zu – für 81,5 Millionen Euro. Damit gehören ihm in der streng bewachten Luxus-Wohngegend Immobilien im Gesamtwert von rund 214,6 Millionen Euro.
Die jüngste Errungenschaft liegt auf einem 0,8 Hektar großen Gelände und bietet 929 Quadratmeter Wohnfläche nebst Swimmingpool und privatem Bootsanleger. Das Anwesen soll das Wohnhaus von Bezos und Sanchez werden, während die beiden anderen Häuser abgerissen werden, um Platz für eine neue Mega-Villa zu schaffen.
Die Schriftstellerin und Geschäftsfrau MacKenzie Scott, die in der Öffentlichkeit oft das Label „Ex-Frau von Jeff Bezos“ verpasst bekommt, verfügt selbst über ein beträchtliches Vermögen von aktuell 28,4 Milliarden Euro. Im Mai 2019, einen Monat nach ihrer Scheidung von Bezos, trat sie der Initiative The Giving Pledge bei und verpflichtete sich damit, im Laufe ihres Lebens mindestens die Hälfte ihres Vermögens für gute Zwecke zu spenden. Als Teil der Scheidungsvereinbarung wurden ihr nicht nur 25 Prozent der gemeinsamen Amazon-Aktien, sondern auch einige Immobilien aus dem gemeinsamen Portfolio zugesprochen …
Eine davon ist diese Villa im spanischen Stil auf einem 0,8 Hektar großen Grundstück im wohlhabenden Los-Angeles-Viertel Beverly Hills. Das Haus hat eine Wohnfläche von fast 1.114 Quadratmetern und bietet sieben Schlafzimmer mit jeweils eigenem Bad, einen Swimmingpool, ein Kino, einen Tennisplatz und ein Gästehaus. Das gesamte Anwesen wird mit Solarstrom betrieben.
Bezos und Scott kauften die Villa ursprünglich 2007 für 24,4 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 33,5 Millionen Euro entspricht. Wie viel Zeit sie dort verbracht haben und ob sie dort überhaupt jemals gelebt haben, ist nicht bekannt.
In derselben Straße wie die Villa im spanischen Stil befindet sich dieses ranchartige Gebäude, für das Scott das alleinige Eigentumsrecht erhielt. Das hinter Toren und Bäumen verborgene Anwesen ist 424 Quadratmeter groß und verfügt über vier Schlafzimmer und fünf Bäder. Das Ex-Paar soll dafür 2017 etwa 11,7 Millionen Euro gezahlt haben.
Als Teil ihrer erwähnten The Giving Pledge-Verpflichtung spendete Scott beide Häuser an die California Community Foundation. Die Wohltätigkeitsorganisation, die sich für soziale Belange in Los Angeles einsetzt, verkaufte das größere der beiden Häuser im November 2022 für 33,5 Millionen Euro und das kleinere im April 2023 für 8,6 Millionen Euro.
Wo wohnt MacKenzie Scott jetzt, nachdem sie Immobilien im Wert von 42,1 Millionen Euro für wohltätige Zwecke gespendet hat? Eine offizielle Bestätigung gibt es nicht, aber es wird davon ausgegangen, dass sich die Milliardärin auf der Halbinsel Hunts Point im Bundesstaat Washington niedergelassen hat.
Ein Hinweis dafür ist, dass Scott 2022 die Scheidung von ihrem zweiten Ehemann Dan Jewett im King County eingereicht hat, zu dessen Gerichtsbarkeit die Halbinsel gehört. Zu dem Zeitpunkt gab es bereits Gerüchte, dass sie 2019 – im selben Monat, in dem ihre Scheidung von Bezos vollzogen wurde – für 33,9 Millionen Euro das hier zu sehende Anwesen erworben hatte. Laut der „New York Post“, die dies vermeldete, gehört zu dem Grundstück mit einem 91 Meter langen Küstenabschnitt auch ein japanischer Garten und eine eigene Anlegestelle.
Mukesh Ambani leitet seit 2002 Indiens größtes Unternehmen in Privatbesitz, Reliance Industries. Dieses Konglomerat hat von Energie und Erdgas bis hin zu Medien und Mode überall seine Finger im Spiel und wurde von Ambanis Vater gegründet.
Aktuell hat Ambani ein Vermögen von rund 101,4 Milliarden Euro und dieser Mega-Reichtum hat seine Familie zu einer der wohlhabendsten in ganz Asien gemacht. Der Geschäftsmann stellt sein Vermögen gerne zur Schau und zu seinem Immobilienportfolio zählen entsprechend einige außergewöhnliche Gebäude.
Dieses eher unscheinbare 14-stöckige Apartmenthaus in einem Geschäftsviertel in Mumbai ist der Stammsitz der Ambanis, in dem einst mehrere Generationen der Dynastie jeweils auf ihren eigenen Etagen lebten, darunter Mukesh Ambani und seine Familie sowie seine Eltern und seine Geschwister mit ihren Familien. Das Gebäude wurde mit den Gewinnen gekauft, die Ambanis Vater mit seinem florierenden neuen Unternehmen machte. Der neue Ambani-Familiensitz seines Sohnes stellt das alte Apartmenthaus allerdings in den Schatten …
Zwischen 2006 und 2010 ließ sich Ambani ein Gebäude errichten, das heute als teuerste Privatresidenz der Welt im Guinness Buch der Rekorde steht. Der 27-stöckige Wolkenkratzer mit einer Wohnfläche von rund 37.161 Quadratmetern und angeblich drei Hubschrauberlandeplätzen hat fast zwei Milliarden US-Dollar gekostet, was nach heutigem Geldwert umgerechnet gut 2,8 Milliarden Euro entspricht. Für den Betrieb des Mega-Gebäudes soll die Familie allein 600 Mitarbeiter beschäftigen.
Wie es im Inneren des Antilia-Hochhauses aussieht, ist ein streng gehütetes Geheimnis. Hin und wieder gewährt die Ambani-Familie allerdings Einblicke, wie in einem Youtube-Video von 2019. Darin sieht man Nita Ambani, die Frau des Hausherrn, wie sie nach einem Sieg des Cricketteams Mumbai Indians, dessen Besitzerin sie ist, die Trophäe in den hauseigenen Tempel trägt.
In dem Hochhaus befinden sich zudem unter anderem ein Kino mit 50 Plätzen, eine Garage für 168 Autos, eine Eisdiele und ein Schneeraum, in dem die Familie der Hitze Mumbais entkommt.
2021 investierte Ambani rund 66 Millionen Euro in den 121 Hektar großen Landsitz Stoke Park im Südosten Englands, der bis dahin als Country Club und Golfplatz betrieben worden war. Ambani stellte dessen Betrieb vorerst ein und startete eine groß angelegte Renovierungsaktion. Der Golfplatz wurde im Juni 2024 wiedereröffnet. Der Bau von Luxusvillen und eines neuen Clubhauses auf dem Gelände sowie die Renovierung des unter Denkmalschutz stehenden Herrenhauses sind weiter in Planung.
Françoise Bettencourt Meyers ist die Erbin des Kosmetikkonzerns L’Oréal. Nachdem die Unternehmensaktie im Dezember 2023 einen Rekordwert erreicht hatte, wurde sie mit einem Vermögen von knapp über 90 Milliarden Euro zur reichsten Frau der Welt erklärt. Inzwischen ist die Zahl auf rund 77 Milliarden Euro gesunken. Zu den reichsten 20 Menschen der Welt gehört sie aber weiterhin. Bettencourt Meyers lebt sehr zurückgezogen und zieht Zeit mit ihrer Familie dem gesellschaftlichen Parkett vor.
Die Industriellen-Erbin, die im L’Oréal-Verwaltungsrat sitzt und diesen stellvertretend leitet, verbrachte einen Großteil ihrer frühen Karriere als Buchautorin zu Themen wie griechische Mythologie, Judentum oder Katholizismus. Mit ihrem Mann lebt sie zurückgezogen in einem Apartment im wohlhabenden Pariser Vorort Neuilly-sur-Seine – und im Vergleich zu den bisherigen Milliardärs-Residenzen wirkt ihr Zuhause zumindest von außen relativ bescheiden.
2008 wurde das zurückgezogene Leben von Bettencourt Meyers schlagzeilenträchtig unterbrochen, nachdem sie Anzeige gegen den Fotografen François-Marie Banier erstattet hatte. Sie beschuldigte den engen Vertrauten ihrer Mutter Liliane Bettencourt, deren Demenz ausgenutzt und sich finanzielle Vorteile erschlichen zu haben. Und nicht nur das: Liliane Bettencourt hatte den Fotografen ursprünglich sogar zu ihrem Alleinerben gemacht.
Die „Bettencourt-Affäre“ endete damit, dass Banier 2015 vor Gericht für schuldig und zu einer dreijährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Eine Schadensersatzzahlung in Höhe von 158 Millionen Euro wurde ihm zudem auferlegt. Als Liliane Bettencourt 2017 im Alter von 94 Jahren verstarb, erbte Bettencourt Meyers das Immobilienportfolio ihrer Mutter, einschließlich dieser Art-déco-Villa in Neuilly-sur-Seine.
Auch die hier zu sehende Immobilie ging an Bettencourt Meyers über. Die Villa liegt an der bretonischen Küste im Westen Frankreichs und soll der Familie als Ferienhaus gedient haben, in dem Bettencourt Meyers in ihrer Kindheit und Jugend wahrscheinlich Zeit mit ihrer Mutter und ihrem Großvater, dem L'Oréal-Gründer Eugène Schueller, verbrachte.
Als Bill Gates in den 1970er- und 1980er-Jahren das Softwareunternehmen Microsoft mitbegründete, stand er an der Spitze der sogenannten „Mikrocomputer-Revolution“. Mit einem Vermögen von aktuell rund 117,7 Milliarden Euro taucht der Tech-Tycoon regelmäßig in den Top 10 der reichsten Menschen der Welt auf.
Mit all dem Geld ist Gates auch als großer Wohltäter unterwegs: Die Bill & Melinda Gates Foundation, eine Wohltätigkeitsorganisation unter dem gemeinsamen Vorsitz von Gates und seiner Ex-Frau Melinda, hat sich verpflichtet, 2024 um die 7,7 Milliarden Euro für die Bekämpfung von Armut, Krankheiten und Ungleichheit zu spenden. Für die eine oder andere Super-Immobilie ist aber auch noch genug übrig …
Wie viele Immobilien Gates wirklich besitzt bzw. wie diese Immobilien bei der Scheidung von Melinda Gates vor einigen Jahren aufgeteilt wurden, ist unklar. Das Paar hat sich im Laufe der gemeinsamen Jahre aber auf jeden Fall diverse Anwesen zusammengekauft. Dazu gehört der Hauptwohnsitz Xanadu 2.0 in Medina im Bundesstaat Washington. Er befindet sich in Nachbarschaft des Anwesens von Jeff Bezos, das wir bereits kennengelernt haben.
Das Grundstück, auf dem das Gates-Anwesen steht, wurde 1988 gekauft. Der Bau des weitläufigen Anwesens dauerte sieben Jahre und kostete den Microsoft-Mitbegründer damals 63 Millionen US-Dollar. Heute ist Xanadu 2.0 geschätzt rund 117 Millionen Euro wert.
Xanadu 2.0, dessen Name von dem des fiktiven Herrenhauses aus dem Schwarzweißfilm-Klassiker „Citizen Kane“ inspiriert sein soll, hat eine Mega-Wohnfläche von 6.131 Quadratmetern – Platz genug für sieben Schlafzimmer, zwei Dutzend Bäder, sechs Küchen, einen 204 Quadratmeter großen Ballsaal und Tagungsräume sowie ein Theater mit 20 Plätzen im Art-déco-Stil. Einen Trampolinraum, einen 18-Meter-Pool mit Unterwasser-Soundsystem und eine riesige Bibliothek, in der sich hinter einem Buchregal eine Bar versteckt, gibt es auch. Im Bild ist der Garten des Anwesens mit Blick auf Lake Washington zu sehen.
Wie man es bei dem Tech-Unternehmer Gates erwarten würde, ist das Haus mit ultramodernen Gimmicks ausgestattet: Laut Berichten erhalten Bewohner und Gäste Pin-Codes, die anhand der persönlichen Präferenzen für Beleuchtung, Temperatur und audiovisuelle Systeme voreingestellt sind. Diese Pins kommunizieren mit Sensoren im ganzen Haus, sodass die Beleuchtung und das Klimasystem automatisch nach den Vorlieben des jeweiligen Pin-Trägers eingestellt werden.
Wie es genau in dem Haus aussieht, wissen wir natürlich. Dieses seltene Bild aus dem Jahr 2006, als das Ehepaar Gates den ehemaligen chinesischen Präsidenten Hu Jintao in Medina empfing, gewährt einen kleinen Einblick in eine lichtdurchflutete Struktur mit viel Glas, Holz und Stahl.
Der Microsoft-Chef und heutige Philanthrop hat sich im Laufe der Jahre auch eine Reihe von Reiterhöfen zugelegt. Dieses Anwesen in Florida erwarb er 2009 für 8,7 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 11,5 Millionen Euro entspricht. Wahrscheinlich wurde es von seiner Tochter Jennifer, einer Springreiterin, genutzt. Die 2,2 Hektar große Anlage mit Stallungen und Reitplätzen wurde im März 2022 für 23,5 Millionen Euro verkauft. Eine weitere und mit 92,3 Hektar viel größere Pferderanch, die Gates 2014 für 16,2 Millionen Euro in Kalifornien erwarb, ist noch in seinem Besitz.
Als es 2020 mit den Lockdowns losging, legte sich das Ehepaar Gates, das im Folgejahr seine Scheidung verkündete, für 38,9 Millionen Euro ein Anwesen direkt am Meer zu. Das Gebäude in einer der exklusivsten Straßen der wohlhabenden kalifornischen Gemeinde Del Mar wurde als ein 539 Quadratmeter großes, einstöckiges Haus angelegt und verfügt über sechs Schlafzimmer und mehrere Bäder sowie zwei dahinter stehende Gästehäuser.
Zur Luxus-Ausstattung gehören zudem ein Heimkino, ein glasgefliester Swimmingpool, ein Whirlpool für zehn Personen, ein Fitnessraum und eine Terrasse mit Blick auf den Strand. All das liegt übrigens nur zehn Kilometer von der zuvor erwähnten kalifornischen Pferderanch entfernt.
Sein Name ist möglicherweise weniger bekannt als der einiger anderer Milliardäre, deren Immobilien wir bereits kennengelernt haben. Nichtsdestotrotz, Bernard Arnault ist ein Gigant in der Welt der Luxusmarken.
Er ist der Gründer, Vorsitzende und CEO von LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton, dem größten Luxusgüterunternehmen überhaupt, und steht regelmäßig ganz oben auf Listen der reichsten Personen dieser Welt. Das aktuelle Vermögen des französischen Unternehmers wird auf 154,8 Milliarden Euro geschätzt – und seine Häuser sind genauso luxuriös wie die Marken, für die er verantwortlich ist.
Arnaults Hauptwohnsitz ist ein spektakuläres Pariser Herrenhaus am linken Seine-Ufer. Über das Anwesen ist nicht viel bekannt, außer dass es aus dem 18. Jahrhundert stammt und 181 Millionen Euro wert sein soll.
Auf der weißen Kalksteinfassade sind aufwendige Steinschnitzereien zu sehen. Das über 650 Quadratmeter große Haus soll über zwölf Schlafzimmer mit genauso vielen Bädern, eine Bibliothek, ein Esszimmer und einen Ballsaal verfügen.
In Bordeaux besitzt Arnault das Weingut „Château Cheval Blanc“, das bis ins Jahr 1832 zurückgeht und seit seiner Gründung preisgekrönte Weine produziert. Der Luxusmarken-Magnat erwarb das Château mit den Weinbergen 1998 von der vorherigen Besitzerfamilie.
Man kann sich gut vorstellen, dass das Château perfekte Räume für Arnaults hochwertige Kunstsammlung bietet. Vom Balkon blickt man auf die umliegende Landschaft und Berge. Ein großer See liegt zudem auf dem Gelände.
Neben seinen französischen Residenzen besitzt Arnault laut Medienberichten fünf Luxus-Villen in Beverly Hills mit einem Gesamtwert von etwa 113 Millionen Euro sowie die 54 Hektar große Privatinsel Indigo Island in den Bahamas, für die er 31,6 Millionen Euro ausgegeben hat.
Gründer und technischer Leiter von SpaceX, CEO und Mitinhaber von Tesla, Eigentümer von X (ehemals Twitter), Mitbegründer von Neuralink und OpenAI, Präsident der philanthropischen Musk Foundation und noch einiges mehr – auf Elon Musks Lebenslauf mangelt es sicherlich nicht an Titeln. Mit einem Vermögen von aktuell 205,6 Milliarden Euro ist er zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels der reichste Mensch der Welt.
2020 verkündete der immer für eine Schlagzeile gute Milliardär, dass er sich dazu verpflichte, seinen gesamten materiellen Besitz zu veräußern, einschließlich aller Immobilien. Im März 2022 wurde berichtet, dass er sein Versprechen, „kein Haus zu besitzen“, eingelöst und alle seine Anwesen verkauft habe. Hm, wirklich …?
Im Rahmen seiner Immobilienveräußerungs-Aktion verkaufte Musk sieben Anwesen, darunter auch die hier zu sehende Villa in Bel Air. Laut eigener Aussage wohnte er danach in einem kleinen Haus in Texas in der Nähe des SpaceX-Startplatzes.
Laut Gerichtsunterlagen, die das Magazin „Business Insider“ im Mai 2024 im Zusammenhang mit einem Sorgerechtsstreit mit seiner Ex-Freundin eingesehen hat, scheint Musk aber weiterhin Immobilienbesitzer zu sein. Denn während der Anhörung im Dezember 2023 gab Musk an, in einem im Februar 2022 gekauften Haus zu leben. „Business Insider“ veröffentlichte keine Details über dessen genauen Standort, wohl aber, dass dieses „relativ bescheidene“ Anwesen im texanischen Austin liege. Es wird davon ausgegangen, dass Musk dort seinen derzeitigen Hauptwohnsitz hat.
Das bereits erwähnte verkaufte Bel-Air-Anwesen – hier auf einem weiteren Bild zu sehen – erwarb Musk ursprünglich 2012 für 17 Millionen US-Dollar, was nach heutigem Geldwert umgerechnet 21 Millionen Euro entspricht. Zuvor hatte er bereits zwei Jahre mit zwei seiner Söhne in dem 1.510-Quadratmeter-Haus gewohnt, das unter anderem mit sechs Schlafzimmern, elf Bädern, einer zweistöckigen Bibliothek und einem Heimkino ausgestattet ist.
Musk verkaufte auch dieses 256 Quadratmeter große Haus in Los Angeles, das einst dem für seine Komödie bekannten Hollywood-Schauspieler Gene Wilder gehörte. Im Herbst 2020 erzielte es einen Preis von 6,3 Millionen Euro. Bis dahin nutzte er die Villa mit fünf Schlafzimmern und vier Bädern laut Medienberichten als Privatschule für seine Kinder.
Musks vollmundiger Ansage, dem Immobilienbesitz zu entsagen, stehen auch „geheime“ Pläne für ein mysteriöses Glasgebäude im texanischen Austin entgegen. Bei diesem „Projekt 42“ soll es sich – so heißt es Tesla-unternehmensintern – um ein Haus für Musk handeln. Modellbilder des Gebäudes zeigen verschiedene Arten von Glasstrukturen, wie ein Sechseck am Wasser und ein großer Glaskubus, ähnlich dem Apple Store in New Yorks Fifth Avenue (Bild).
Die Finanzierung des Projekts, an dem Tesla-Mitarbeitende bereits gearbeitet haben sollen, wird aktuell von der US-Regierung überprüft: Eine Bestellung von Spezialglas im Wert von mehreren Millionen US-Dollar hatte eine interne Untersuchung durch Tesla-Anwälte ausgelöst, deren Ergebnis noch nicht bekannt ist. Währenddessen hat die Bundesstaatsanwaltschaft in Manhattan laut „Washington Post“ eine Untersuchung darüber eingeleitet, ob Unternehmensgelder missbraucht wurde.
In der Nähe von Austin, wo die meisten seiner Unternehmen angesiedelt sind, soll Musk auch dabei sein, sich eine eigene Stadt zu bauen. Snailbrook, so ihr Name, liegt am Ufer des Colorado River in der Nähe von SpaceX und würde theoretisch spezielle Unterkünfte für Musks Mitarbeiter bieten.
Als Herr über seine eigene, als Unternehmen eingetragene Stadt könnte Musk seine eigenen Vorschriften erlassen – ganz abgesehen davon, dass der Mann, der dem Eigentum entsagt hat, ironischerweise dann letztendlich mehr Immobilien besitzen würde als seine Milliardärskollegen zusammen.